
Bauen mit geringer Umweltbelastung
Die Strohballenbauweise ist großartig. Stroh ist ein landwirtschaftliches Nebenprodukt, das beim Anbau von Getreide anfällt.
Es ist ein ökologischer, nachwachsender Baustoff, der in der Industrie wenig Bedeutung hat. Stroh wird nicht in einem Betrieb erzeugt, sondern wächst auf einem Feld und der Verkäufer ist kein Produzent, sondern ein Landwirt.
Stroh-Lehmwände zeichnen sich durch eine hohe Luftdurchlässigkeit aus und garantieren ein gesundes und angenehmes Raumklima ohne Feuchtigkeit und Schimmel. Diese natürliche Luftfeuchtigkeitsregulierung in Innenräumen sowie die große Wärme- und Schalldämmung verleihen ein sofortiges Gefühl von Wohlbefinden und Komfort.
Casa Viva atmet: So geht’s
Um die volle Wirkkraft der Natur nutzen zu können, haben wir die Häuser den Wind- und Sonnenverhältnissen entsprechend ausgerichtet. Mit Hilfe einer Wünschelrute haben wir uns auf Wassersuche gemacht und daraufhin einen 60 m tiefen Brunnen gegraben und eine Wasserleitung zu den Häusern gelegt.
Das Fundament der Strohballenhäuser besteht aus Gabionen (mit Steinen gefüllte Drahtkörbe), auf denen, zur Abgrenzung, Balken aus Lärchenholz mit Stahlschrauben befestigt wurden.
Auf die Holzbalken wurden vertikale Balken aus Massivholz gesetzt, die das eigentliche statische Gerüst des Strohballenhauses ausmachen. Abschließend wurden die, in einer Schreinerei vormontierten Wände, mit einem Krahn aufgestellt, fast so als wären sie Lego-Bausteine.
Die Wände sind, von außen nach innen mit folgenden Materialien aufgebaut: Lärchen- und Tannenholz aus dem Trentino, Flies, welches das Stroh vor Wasser schützt, Stroh, eine horizontal angelegte Rohrmatte und Lehm.
Die Dächer sind mit Sedum begrünt. Dies ist eine Dickblattpflanze, die die Luft wie eine Lunge filtert. Unter dem grünen Dach liegen jeweils drei Holzbalken, das Stroh sowie eine Luftschicht, welche zusammen die Decke bilden. Als Dämmmaterial wurden Stroh, Reisspelze und Kork verwendet. Türen und Fenster wurden liebevoll restauriert und sind allesamt Einzelstücke.
Unter den Terracotta-Fußböden fließt frisches Wasser aus dem Brunnen. Im Sommer hat es eine kühlende Funktion, im Winter hingegen wird es mithilfe einer Solaranlage für die Fußbodenheizung erhitzt.
Casa Viva atmet, es atmet wirklich und wir spüren, dass wir hier eine besondere Mission haben.
Mit unserem Traum möchten wir zeigen, dass es möglich ist, im Einklang mit der Natur zu leben und dass jeder von uns seinen Teil dazu beitragen kann, um die Dinge langsamer anzugehen, das Überflüssige loszulassen und die Welt ein bisschen besser zu machen.